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Parken im Mittelalter

Ein Exkurs in vergangene Zeiten...

Parken im Mittelalter

Liebe Leserin, lieber Leser,

In der heutigen, modernen Zeit bewegen wir uns mit einem gewissen Selbstverständnis durch die Städte und von Stadt zu Stadt. Oft (wenngleich heute stärker hinterfragt als noch vor einigen Jahren) spielt hier das Kraftfahrzeug als individuelles Verkehrsmittel eine entscheidende Rolle. Und wenn wir uns nun mit diesem von Start zu Ziel durch die Städte bewegen, dann entsteht hierdurch die Notwendigkeit auch - wenn man sein Ziel erreicht hat - ordentlich und gesichert abzustellen. Verfügbarer Platz, den abgestellte Autos in unseren Städten einnehmen, den erachten wir als selbstverständlich und freuen uns immer, wenn gerade nach einer langen Reise auch genügend Parkplätze genau dort zu finden sind, wo wir am Ende der Fahrt aussteigen und den weiteren Tag genießen wollen.

Nun ist dies natürlich auch der erste Wunsch, wenn Sie, liebe Gäste, unsere Herrenküferei besuchen. Die Frage: "Wo können wir parken?", die ist daher völlig verständlich und notwendig. Und selbstverständlich haben wir entsprechende Angaben zu Parkmöglichkeiten auf unserer Kontaktseite angegeben und beschreiben, welche Parkplätze vorhanden sind. Moment, werden Sie jetzt vielleicht sagen. Warum hat denn die Herrenküferei keine eigene Tiefgarage? Warum sind denn keine großen Parkierungsanlagen rund um das Haus zu finden?

Und hier kommt unser Rückblick in die Vergangenheit ins Spiel. Die Herrenküferei - dies können Sie detailliert auf unserer Seite Geschichte & Tradition nachlesen - ist ein Gebäude aus dem späten Mittelalter bzw. dem Beginn der Renaissance. Die ältesten Fachwerkbestandteile unseres Hauses datieren auf 1414. Mehr als 600 Jahre Geschichte hat unser Haus zu bieten, und die Antwort, weshalb nun eben keine Tiefgarage oder großflächige Parkierung vorhanden ist, verbirgt sich in dieser Tatsache.

Das Bild dieses Artikels oben vermittelt einen künstlerischen und zugegebenermaßen sehr verklärten Eindruck einer mittelalterlichen Siedlung (die Wirklichkeit, liebe Leserinnen und Leser, die sah damals ganz anders aus - statt aufgeräumter Wege herrschte auf den Gassen großes Durcheinander, und Sauberkeit und Hygiene waren für die Menschen der damaligen Zeit wenngleich kein Fremdwort, so allerdings in keinster Weise selbstverständlich oder mit unseren heutigen Standards vergleichbar. Dennoch - in einem ist das Bild korrekt: Statt großer Straßen mit Bürgersteigen und Parkplätzen rechts und links, statt genügend Stellfläche für Fahrzeuge egal welcher Art, herrschte Enge in den Gassen, waren die Wege zwischen den Häusern meist ausschließlich dem Fußverkehr gewidmet. An Fahrzeuge, wie wir sie heute in aller Selbstverständlichkeit fahren und abstellen wollen, dachte damals niemand. Bauwerke wie Parkplätze oder gar Tiefgaragen wären den Menschen in der Zeit, in der unsere Herrenküferei neben den anderen alten Bauwerken rund um unseren Marktplatz entstanden sind, sicherlich völlig unsinnig und vielleicht sogar "von bösen Kräften" motiviert vorgekommen. Und würden wir einen Bewohner der damaligen Zeit auf die heutigen Straßen mitnehmen, er wäre entsetzt über das sich ihm bietende Durcheinander aus Fahrzeugen, Spuren auf den Wegen, den breiten Straßen und den sich selbst bewegenden "Dingen" auf den Straßen.

Unser Haus, die Herrenküferei entstand in der damaligen Zeit. Die Umgebungsbebauung ist nicht viel jünger, und während so der Marktplatz und das historische Zentrum Markgröningens Gestalt annahm, wurde die...(folgt)

 


Blog: Spotlight, Eintrag von Joachim Blank, Stand 17.09.2023